Zukunft gestalten: 4. Dialogforum Fachkräfte in der Wasserstoffwirtschaft
Am 27. Mai 2024 versammelten sich Expert:innen, Forschende und Industrievertreter:innen an der Fachhochschule Westküste in Heide (Schleswig-Holstein) zum „4. Dialogforum Fachkräfte in der Wasserstoffwirtschaft“. Ein zentrales Thema der Norddeutschen Wasserstoffstrategie wurde hier in praxisnahen Diskussionen und Vorträgen aufgegriffen, die nicht nur den aktuellen Stand der Forschung beleuchteten, sondern auch wegweisende Ansätze für die Bildung und Fachkräftesicherung in Norddeutschland skizzierten.
Vom Betrieb zur Hochschule – Ein Tag im Zeichen des Wasserstoffs
Der Tag begann mit einer Betriebsführung bei H2 Core Systems in Heide, die den Teilnehmenden Einblicke in die fortschrittlichen Technologien und Prozesse der all-in-one-Wasserstoffproduktion gewährte. Zurück an der Fachhochschule Westküste eröffneten Prof. Dr. Anja Wollesen und der Landtagsabgeordnete Andreas Hein aus Schleswig-Holstein den Konferenzteil mit Grußworten, die die essentielle Rolle von Bildung und regionaler Wirtschaftsentwicklung für die Wasserstoffwirtschaft hervorhoben. Sie betonten, wie wichtig es ist, Einstellungen und Werte in die Bildungsprozesse zu integrieren, um nicht nur Fachwissen, sondern auch eine eine innovative und nachhaltige Kultur zu fördern.
Wissenschaft und Praxis eng verzahnt
Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten den Fachvorträgen von Wissenschaftler:innen, die ihre aktuellsten Befunde zur Fachkräftethematik und aktuelle Projekte präsentierten, darunter Prof. Axel Grimm, Lena Thiessen und Telsche Nielsen. Aus der Praxis berichteten Jan Heinze, Nicolas Gropengießer und Sönke Laatz, aus der Industrieperspektive, wie Unternehmen sich auf die Herausforderungen und Chancen der Wasserstofftechnologien einstellen.
In interaktiven Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmenden später konkrete Maßnahmen zur Sicherung von Fachkräften für die wachsende Wasserstoffwirtschaft. Dieser partizipative Ansatz unterstreicht die Notwendigkeit von kollaborativen Strategien zur Lösung der aktuellen Fachkräftemangellage.
Abschlussdiskussion und Quintessenz
Die Veranstaltung wurde mit einer Podiumsdiskussion abgerundet, bei der Bianca Somnitz, Bente Jacobsen, Jürgen Evers und Ulf Joergensen die Notwendigkeit diskutierten, bestehende Berufsbilder anzupassen und individuell zugeschnittene Weiterbildungen zu fördern. Einigkeit herrschte darüber, dass keine neuen Ausbildungsberufe geschaffen, sondern bestehende qualifiziert erweitert werden sollten, um den spezifischen Anforderungen der Wasserstofftechnologie gerecht zu werden.
Ein Blick nach vorne
Die Tagung zeigte deutlich, dass die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft eng mit der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte verknüpft ist. Bildungsträger sind aufgerufen, nicht nur Wissen, sondern auch Handlungskompetenzen zu vermitteln, die junge Menschen befähigen, aktiv an der Gestaltung der Energiewende mitzuwirken.
Ein herzlicher Dank geht an alle Organisator:innen und Unterstützer:innen des Forums, insbesondere an Sebastian Wirth und das Team des HY.SH Landeskompetenzzentrums. Auch das Organisationsteam der FH Westküste, angeführt von Lena Thiessen und Kaya Pohl, verdient besondere Anerkennung für die nahtlose Durchführung dieser wichtigen Initiative.
Das 4. Dialogforum Fachkräfte der NDWS hat bestätigt, dass die Wasserstoffwirtschaft nicht nur technologische, sondern auch bildungsbezogene Innovationen braucht, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die vorgestellten Ideen und Konzepte in den kommenden Jahren materialisieren werden.
Text: Lisa Kauke
Bilde: Lena Thiessen/FH Westküste